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B.1.1 | „Das mütterlich starke Empfinden geht durch wirklich erworbenes Bildungsgut nicht verloren.“
Akademisierung und Professionalisierung von Frauen

Priesching, Nicole / Wachter, Henning – Paderborn

Ziel des Projektes ist es, das Katholischsein von Katholikinnen anhand von Konflikten zu beschreiben, die sich im Zuge einer Akademisierung und Professionalisierung sozial-caritativer Berufe von Frauen zeigen. Es nimmt dabei die Frauen der 1971 gegründeten Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) mit den Standorten Aachen, Köln, Münster und Paderborn
in den Blick. Mit der Errichtung der Fachhochschulen veränderten sich Berufsbilder und Geschlechterrollen sowohl zwischen Männern und Frauen einerseits als auch zwischen Ordens- und Laienfrauen andererseits. Dies lässt sich anhand des Wandels vom Mütterlichkeits- zum Professionalisierungsdiskurs beschreiben und untersuchen, also dem Wandel von Semantiken.
Für das Projekt ist ferner der Theorie-Praxis-Transfer im Ausbildungsgefüge der Fachhochschule von besonderem Interesse. Es ist danach zu fragen, inwiefern die Studentinnen der KatHO ihre Rolle in der Gesellschaft als Grenzüberschreitung traditioneller Räume empfanden und wie sie ihr gesellschaftliches Engagement mit ihrem Katholischsein in Beziehung setzten. Schließlich sollen über Interviews mit ehemaligen Studentinnen die zeitgenössischen Emotionen im Zuge dieses Wandlungsprozesses beleuchtet werden. Das Projekt möchte zeigen, wie katholische Frauen im Laufe der 1970er und 1980er Jahre ihr Katholischsein mit ihrer Geschlechteridentität verbanden.