+++ FÄLLT AUS +++

Sehnsucht nach dem Gefühl: Subjektivität, „Betroffenheit“ und Zivilgesellschaft seit den 1960er Jahren

Keynote-Vortrag von Prof.‘in Dr. Ute Frevert im Zuge der gemeinsamen Tagung  des DFG-Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster und der DFG-Forschungsgruppe „Katholischsein in der Bundesrepublik Deutschland 1965–1989/90“ zum Thema "Die Dynamik des Religiösen in Prozessen des Politischen"

Veranstaltungsinhalt:

In ihrem Vortrag problematisiert Ute Frevert die historische Einordnung eines neuen Gefühlsregimes, das mit dem postfordianischen Kapitalismus in Verbindung gebracht werden kann. Bei diesem neuen Gefühlsregime steht eine Betonung von Subjektivität und individueller Autonomie jenseits gesellschaftlicher Zwänge und Konventionen im Zentrum. Leitbegriffe sind Selbstverwirklichung und Betroffenheit. Wenngleich die Individuen subjektzentriert handeln, beziehen sie die Umwelt ein und öffnen sich zum Sozialen. Gefühle fungieren in diesem Gefühlsregime als Schnittstellen zwischen Individuum und Gesellschaft, was ihnen eine neue, gesteigerte Bedeutung und Wirkmächtigkeit verleiht.